4 Etappen auf dem Malerweg in der Sächsischen Schweiz
Dieses Jahr war nicht das Hochgebirge angesagt, sondern der durchaus anspruchsvolle Malerweg im Nationalpark Sächsische Schweiz, mit seinen außergewöhnlichen, imposanten Felsformationen und Naturlandschaften. Die Wandergruppe mit 21 Teilnehmern und Teilnehmerrinnen startete am 22.08. mit dem Zug über Frankfurt und Dresden nach Pirna an der Elbe. Nach dem Hotelbezug ging es noch zu einem Streifzug durch den historischen Stadtkern mit seinen sehenswerten Bürgerhäusern aus dem 16./17. Jahrhundert. Von der Schloss Bastion, mit den Erzählungen nach „Ältestem Biergarten Deutschlands“, genoss man den herrlichen Blick auf die Pirnaer Altstadt. Gegen 21 Uhr schloss sich ein Großteil der Gruppe noch einem Nachtwächterrundgang an.
Am nächsten Tag war nun Wandern angesagt. Nachdem die Koffer für den Koffertransport bereitgestellt waren, ging es mit dem Bus ca. 5 km zum Einstiegspunkt des Malerweges im Liebethaler Grund. Dort entlang am plätschernden Wasser der Wesenitz zum Richard-Wagner-Denkmal. Auf Knopfdruck erfolgte sogar die Beschallung mit Lohengrin, der romantischen Oper des Komponisten. Durch die enge, eindrucksvolle Schlucht Uttenwalder Grund mit Felsentor, erreichte die Gruppe schließlich die Baude „Waldidylle“ zur Mittagsrast. Weiter über die direkt an der Elbe gelegene Stadt Wehlen ging es einen anspruchsvollen Anstieg hinauf zur Bastei mit ihrer bekannten aus Sandstein bestehenden Brücke. Diese verbindet die Bastei mit der Felsenburg Neurath. Nach Erkundung der Bastei ging es nur noch ca. 30 Minuten abwärts zu unserer Unterkunft in Rathen.
Am nächsten Tag war eine kleine Umplanung erforderlich, da am Vortag ein Felssturz einen Teil des Wanderweges versperrte. Also wieder zur Bastei hoch und über viele Stufen die Klammartige Schlucht der Schwedenlöcher hinab, auf den eigentlichen Wanderweg. Nach der Mittagsrast in Rathewalde ging es bei sommerlichen 30° C zur engen und schmalen Wolfsschlucht. Über metallene Treppen stiegen wir vom Hockstein hinab ins Polenztal und anschließend wieder bergauf in Richtung unseres Etappenziels Hohnstein.
Das tägliche Prozedere war immer das gleiche, Frühstücken, Koffer für den Koffertransport bereitstellen und fertig machen zum Wandern. Heute war die Etappe Hohnstein nach Altendorf und für 5 Gruppenteilnehmer sogar bis ins Kirnitzschtal zum Hotel Forsthaus angesagt. Über die Felsenformation Gautschgrotte, die mit einem 40 m breiten Felsüberhang gewölbeartig überdacht ist, ging es zur ersten Rast, der Brand-Baute. Von hier oben bot sich der Wandergruppe ein herrlicher Panoramablick von der Bastei bis zu den Schrammsteinen. Abwärts ging es steil über 867 Stufen hinunter, um dann wieder steil hinauf über 540 Stufen zu unserer Mittagsrast in Waitzdorf zu gelangen. Über die Kohlmühle (Arbeitersiedlung) mit seinem Lost Place Linoleumwerk, das 2013 geschlossen wurde und heute unter Denkmalschutz steht, erreichten wir die vorletzte Übernachtung in Altendorf bzw. im Kirnitzschtal.
Beide Gruppen trafen sich am Folgetag gegen 9.30 Uhr auf dem Weg zu den Schrammsteinen. Das Wetter war, wie auch an den vorherigen Tagen, letztendlich immer besser als in der Vorhersage der Online-Wetterpropheten. Heute war eigentlich die schwierigste Etappe mit rund 18 km und ca. 450 m im Aufstieg und ca. 550 m im Abstieg zu bewältigen. Die Schrammsteine sind eine langestreckte, stark zerklüftete Felsgruppe, welche von vielen Wanderwegen durchzogen ist. Highlight ist die Schrammsteinaussicht auf einer Höhe von 417 Metern, die durch enge Pfade und Stufen, sowie Metalltreppen und Leitern zu erklimmen ist. Oben angekommen wurde die Gruppe durch eine grandiose Fernsicht belohnt. Über den Gratweg ging es teilweise wieder steil über Stufen und Metalltreppen weiter zur Mittagsrast auf einem Felsplateau, mit ebenfalls fantastischer Aussicht. Nach einer ausgiebigen Pause ging es auf die letzten 9 km. Bevor die Gruppe das Endziel, den Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal erreichte, konnte man noch den Blick auf die Felsformation der Affensteine genießen. Nach dieser sehr anspruchsvollen Etappe freuten sich alle auf die angesagte Pause mit reichlich Getränken und Snacks, bevor es mit der historischen Überlandstraßenbahn ca. 15 Minuten bis zu unserer letzten Übernachtung im Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal ging. Gesellig klang der Abend bei Speis und Trank aus, bevor es am nächsten Tag hieß Koffer wieder selbst schleppen und die Heimreise über Bad Schandau, Pirna, Dresden und Frankfurt nach Eppertshausen antreten.
Nach 4 anspruchsvollen Wandertagen mit insgesamt 65 km und 1.600 Höhenmetern im Aufstieg und auch Abstieg und jeweils einem An- und Abreisetag löste sich die Gruppe gegen 20 Uhr wieder in Eppertshausen auf. Insgesamt gab es eine einheitliche Rückmeldung aus der Gruppe. Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche, wenn auch durchaus anspruchsvolle Wandertour, mit dem erhofften Ausblick, dass in 2025 auch die noch verbleibenden 4 Etappen des Malerwegs organisiert werden, verbunden mit einem großen Dank an das Orga- und Wanderteam Bernhard Kraus, Peter Noll und Burkhard Stolzenbach.